SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Der Bereich für Eure Projekte, Um- und Aufbauten. Auch Tips und Tricks zu Feinheiten, aber keine Standardthemen wie: so wechselte ich die Bremsbeläge.

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scm
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Beitrag von scm » Mittwoch 4. Juli 2018, 17:50

Ucky13 hat geschrieben: Sehr interessant bis hierher, weiter so! :mrgreen:

Absolut! Du machst das richtig gut!

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Knubbler
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Beitrag von Knubbler » Donnerstag 5. Juli 2018, 17:14

Ob das Golfball Muster grade "in" ist kann ich nicht sagen, zu meiner Handtasche passt es jedenfalls nicht :mrgreen:
Ich hab mich damals mit dem Thema auseinander gesetzt, mit Leuten aus der Luft-/Raumfahrt Forschung gesprochen, einiges zu lesen bekommen und es am Ende für mich als gut befunden. Denn durch die höhere Drehzahl meines Motors, erhöht sich auch die mittlere Strömungsgeschwindigkeit im Kanal und ich komme langsam in den Bereich der Selbstdrosselung. Ich hoffe also dass meine Kanal-neu-Gestaltung mir entsprechend Luft nach oben verschafft. Man sollte sich insbesondere das Verhalten an der Grenzschicht ansehen, also die Wandnahe Schicht in der laminare Strömung zwangsweise in turbolente übergeht. Es gibt auch interessante Strömungssimulationen und Messungen, die zum Beispiel zeigen dass ein polierter Einlasskanal schlechter ist als die Guss Oberfläche der Serie.
Aber das muss wieder mal jeder selbst entscheiden was er macht. Hier noch ein paar Bilder von der Umsetzung

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Tom-ek
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Beitrag von Tom-ek » Donnerstag 5. Juli 2018, 20:33

mich würde interessieren wie man sowas hinbekommt, mit nem Dremel wird es wohl mega Geschäft sein ?!
Badeenten das ist es .... !!!!!!
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Beitrag von Knubbler » Donnerstag 5. Juli 2018, 21:20

Die großen Firmen machen es mit 3D Laser Vermessung -> CAD -> 5 Achs CNC Fräse
KLICK Youtube Video
Ich habe es mit der Hand gemacht und vorher eine Zeit lang geübt, um es einigermaßen gleichmäßig und in richtiger Tiefe hinzubekommen. Ist zugegeben sehr viel Arbeit und bei einem normalen Motor lohnt es sich einfach nicht, da gibt es genug andere Punkte an denen man vorher Hand anlegen kann.

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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Beitrag von froetz » Freitag 6. Juli 2018, 06:12

Knubbler hat geschrieben: Ich habe es mit der Hand gemacht und vorher eine Zeit lang geübt, um es einigermaßen gleichmäßig und in richtiger Tiefe hinzubekommen.
War das die Eignungsprüfung zum Frauenarzt?
Von Hand ist das echt Hammer...

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scm
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Beitrag von scm » Freitag 6. Juli 2018, 08:57

Jetzt wär's natürlich interessant den Kopf mal auf ner flowbench
mit einem mit ähnlichen, aber ungedimpelten Kanälen zu verglei-
chen ...

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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Beitrag von Knubbler » Freitag 6. Juli 2018, 12:50

Dann mal weiter im Text. Ein Grund weshalb ich so wenig an meinen Fahrzeugen gemacht habe, ist dass ständig neue Projekte gekommen sind. Viel Standard Kram, aber auch einige sehr interessante, eins hat mir besonders gut gefallen. Auch eine Rennstrecken SV 650 bei der ich freie Hand beim Motor hatte, das schicke Fahrwerk hat der Besitzer selbst gebaut. 159kg fertig mit recht viel Kohlefaser, gefällt mir sehr gut. Er bat mich aber um Diskretion zu seiner SV und vorallem zu dem Motor wegen der Konkurenz in seiner Klasse. Kann ich verstehen und respektiere ich auch.

Wie man das vor jeder Änderung machen sollte, wurde die SV erst einmal Serienmäßig auf den Prüfstand gestellt. Das wurde beim Powercommander Generalimporteur Micron in Fürth gemacht, denn da sollte auch später die Abstimmung erfolgen. (Moderner Dynojet 250i Prüfstand mit Wirbelstrombremse und noch mehr Features, siehe Website)
Messung Serie:
Bild

Dann habe ich zwei Monate mit dem Motor auf meiner Werkbank verbracht und folgende Dinge wurden verändert/getauscht:

- Kurbelwelle und rotierende Massen
- Getriebe
- Pleuel
- Kolben
- Zylinderköpfe, Kanäle, Brennraum
- Nockenwelle und Ventilfedern
- Einspritzung
- Airbox Innerein
- Komplettanlage

Den wieder kompletten Motor habe ich dann auf meinem Tisch Prüfstand vorher eingefahren und schon mal grob durch getestet.

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Dann ging es wieder nach Fürth und der Motor wurde Zylinder selektiv in unzähligen Läufen abgestimmt.

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Es gab eine Eingangsmessung (rote Linie) und nach unzähligen Abstimmungsläufen das Endergebnis (blaue Linie). Unten sieht man die Leistung am Hinterrad und oben die am Motor.

Bild

Ergebnis der Messung, der Motor leistet 100,5PS bei 10250/min und drückt 75Nm bei 9000/min

Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis um vorallem dem Verlauf, bis 6000/min ist der Verlauf noch wie Serie und oben rum hebt er sich stark ab. Der Motor hört sich auch oben rum nicht mehr wie ein Twin an sondern eher wie ein Tripple. Der Motor befindet sich immer noch im haltbaren Bereich, der Ventiltrieb wurde sogar etwas entlastet. Würde der Motor auf der Straße fahren, würden dem Erreichen der 100.000km nichts im Wege stehen, aber auch auf der Rennstrecker muss er nicht übertrieben oft gewartet werden. Mit Abstriche an der Haltbarkeit traue ich dem Motor noch ohne Probleme 10PS mehr zu aber dann wird es langsam sehr aufwendig.
Und nein es wurde nicht aufgebohrt und es wird auch mit normal käuflichen Sprit gefahren.
Der Besitzer ist zufrieden und hat diese Saison auch schon einige Rennen in seiner Klasse damit gewonnen.

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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Beitrag von Ucky13 » Freitag 6. Juli 2018, 13:32

Beachtliche Leistung, Respekt! :rockout3: Auch wenn mich detailierte Bilder des Motors schon interessiert hätten..., aber natürlich verständlich aus sicht des Fahrers.

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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Beitrag von Wildsau » Freitag 6. Juli 2018, 16:02

Wirklich sehr beeindruckend.

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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Beitrag von Tom-ek » Freitag 6. Juli 2018, 19:37

@ Knubbler
Ich hätte noch einen Hauptrahmen der SV 650 inkl. Papiere !
wenn Du möchtest .
es hängt hier schon seit Jahren an der Wand ;)
Badeenten das ist es .... !!!!!!
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