Um mal auf deine Frage zurückzukommen: Ich hab das 16er Modell der ZX10R im Renn- und Strassenbetrieb. D.h. ich bau für die Renne nur die Verkleidung um und hab mir mittlerweile ne Fussrastenanlage von Lightech gegönnt - wegen der ABE für die Strasse.
Die Fussrastenanlage ist schon notwendig wenn du knapp unter 1,80m bist. Auf der Strecke ist es sonst schwierig ne richtige Sitzposition zu finden. Zumindest für mich.
Die Stärke der ZX10R ist auf jeden Fall die Bremse. Das Teil ist so Hammer stabil als würdest du auf Schienen anbremsen. Auch folgt das Teil der einmal angepeilten Linie ohne murren. Dürfte bei der RR sicher genauso sein. Schwäche der ZX10R ist definitiv die Euro 4 Abstimmung des Motors. Von unten raus hast du null druck. Musst sie immer bei Laune halten. Erst so ab 8000 rpm tut sich wirklich was. Käme dann nicht so viel Power könnte man meinen das wäre ne 600er.
Vom Fahrwerk her ist alles top. Hinten ist sie etwas zu weich und der Anstellwinkel ist auch wegen der Auslegung für den Strassenbetrieb so, dass sie auf der Strecke tendenziell nach außen schiebt. Man muss schon stark mit der Sitzpositionen arbeiten um sie ums Eck zu bekommen. Kannst meine Erfahrungsberichte hier im Forum ja mal lesen.
Diese "Probleme" gibt es soweit ich weiß bei der RR nicht. Höherwertiges Fahrwerk hinten und der Motor ist besser abgestimmt. Also wenn du die Kohle hast nimmt die RR. Aber ich denk mal wenn du keine Schmiederäder brauchst kannste das Standardmodell wesentlich günstiger erwerben und selbst mit paar Euro in den Umbau (anderes Federbein hinten und andere Motor Abstimmung) sparste noch ordentlich was.
Ich schreib das Wort "Probleme" bewusst in Anführungszeichen, weil es jammern auf hohem Niveau ist. Ob du nur mit einem Modellwechsel 2 Sekunden rausholst stelle ich auch mal in Frage. Dumme Kommentare zu deinem Wunsch find ich auch, gehören hier nicht hin. Du hast mit deinem Modell sicher genauso viel Potential allen um die Ohren zu fahren. Das liegt in erster Linie an deinem Fahrstil und Fahrkönnen. Wenn besagter Andy Ramp auf dein Modell steigt ist der sicher gleich mal richtig fix unterwegs und brennt sicher locker ausm Stand heraus ne Zeit um 1:32 in den Asphalt von Oschersleben.
Wenn es dir in erster Linie um Zeitenverbesserung geht ist mein Rat:
Buch ein Event bei einem richtig professionellen Veranstalter. Ich kenne Speer oder Hafeneger und nimm dir für 2 oder sogar 3 Turns einen Instruktor. Die Kosten dafür sind lächerlich gemessen an dem was so ein Wochenende insgesamt aufruft.
Diese VA haben richtig gute Instruktoren mit vielen Jahren Rennsporterfahrung. Ex-Piloten und Meister aus IDM und anderen Rennserien sind dort am Start. Ehrliche Worte sollte man ertragen können um sich verbessern zu können. Mir wurde da auch schon vor 1,5 Jahren wörtlich gesagt, du fährst scheixxx. Aber mir wurde auch viel beigebrach. Meine Erkenntnis daraus: Es liegt definitiv nicht am Motorrad.
Ich fahr auch ne 1:38 in Oschersleben so wie du und war erst einmal dort. Dank der Instruktionen von Snoopy aka Matthias Hammerstein von Speer sowie von Phillip Hafeneger konnte ich so eine Zeit raushauen und bin kein Maximum an dem Wochenende gefahren. Es liegt absolut nur an dem der oben drauf sitzt. Ich hab gesehen wie Matthias und Chris von Speer sowie wie Phillip oder Jürgen von Hafeneger den Leuten um die Ohren fahren als wäre es nichts. Das machen die mit Ihren Track-Bikes genauso wie mit jedem Standard Stock Modell ausm Laden mit dem sie dich instruieren. Am Ende ist es auch die Übung. Wenn man nur zwei Events pro Jahr fährt dauert das einfach länger als wenn man 6 oder 10 mal pro Jahr auf der Renne unterwegs ist.
Rückblicken auf meinen Kauf der ZX10R würde ich heute dennoch, auch wenn mir jemand so nen Instruktions-Ratschlag geben würde, trotzdem die RR holen. Einfach weils geil ist
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