Einflussfaktoren bei der Leistungsmessung auf einem Prüfstand

Hier könnt Ihr posten was nicht mit dem Thema Racing zusammenhängt
Jokes, jeglicher Dummfug oder einfach nur um zu quatschen :-)

Moderatoren: as, Chris

Welche Variante macht bei einer Messung am meisten Sinn?

Straßenreifen verwenden und Abspannen nach unten
18
60%
Rennreifen verwenden und Abspannen nach unten
7
23%
Straßenreifen verwenden und nicht Abspannen
2
7%
Rennreifen verwenden und nicht Abspannen
3
10%
 
Abstimmungen insgesamt: 30

Benutzeravatar
Joni
Beiträge: 2662
Registriert: Freitag 17. März 2006, 17:49
Motorrad: GSX-R 750 L1
Lieblingsstrecke: Aragon
Wohnort: Lemgo
Rundenzeiten
Videos

Einflussfaktoren bei der Leistungsmessung auf einem Prüfstand

Beitrag von Joni » Freitag 30. März 2018, 21:25

Hallo zusammen,
ich habe mich die letzten Wochen über mit dem o.g. Thema beschäftigt, habe aber immer noch ein paar Fragezeichen bzw. gibt es noch ein paar Dinge die ich nicht so ganz einordnen kann. Deshalb würde ich gerne mal eure Meinung zu dem Thema hören. Was haltet ihr für richtig?

1. Sollte eine Leistungs-Messung mit einem Renn- oder mit einem Straßenreifen durchgeführt werden?
2. Sollte das Motorrad nach unten hin abgespannt werden, oder reicht das Gewicht des "Prüfers"?

Für mich persönlich klingt die Version "Straßenreifen" und "Abspannen nach unten" am sinnvollsten. Straßenreifen deshalb, weil es die allermeisten Tuner so machen und deshalb die Ergebnisse (Prüfstand zu Prüfstand) somit vergleichbarer sind. Das Abspannen halte ich für sinnvoll, weil man so für gleichbleibende und reproduzierbare Ergebnisse sorgen kann. In meinem Bekanntenkreis habe ich bzgl. dem Abspannen einige Versionen gehört. Manche Tuner machen es wohl und manche wiederum nicht. Wieder andere spannen erst bei einer bestimmten Leistung nach unten ab. Ich war bisher auf 2 Prüfständen. Der eine Tuner hat abgespannt und der andere nicht. Ich denke es gibt für beide Varianten Argumente, aber gibt es so etwas wie eine "Norm/ Vorschrift/ Hersteller-Empfehlung" dazu?

Gruß,
Joni
Mein Youtube-Kanal: JoniRacing279

Diese Werbung ist nur sichtbar, solange Du nicht eingeloggt bist!
Benutzeravatar
Black
Beiträge: 316
Registriert: Samstag 26. Dezember 2009, 18:06
Motorrad: S1000RR 15
Lieblingsstrecke: Most
Rundenzeiten
Videos

Re: Einflussfaktoren bei der Leistungsmessung auf einem Prüfstand

Beitrag von Black » Freitag 30. März 2018, 21:58

Wenn man die Kupplungsleistung hernimmt ist es meiner Meinung nach am sinnvollsten. Damit kann man auch den verwendeten Reifen vernachlässigen weil die Reibung beim Beschleunigen und Auslaufen sich egalisiert. Leistung am Hinterrrad ist eben durch den verwendeten Reifen beeinflussbar.

Benutzeravatar
Chef_Koch
Beiträge: 565
Registriert: Montag 14. November 2011, 23:35
Motorrad: SRAD 750, was sonst?
Lieblingsstrecke: Schleiz
Wohnort: Franken natürlich
Rundenzeiten
Videos

Re: Einflussfaktoren bei der Leistungsmessung auf einem Prüfstand

Beitrag von Chef_Koch » Samstag 31. März 2018, 01:25

Straßenreifen + Abspannen und schon hast mehr Leistung am Rad ;)
Gab in der Fastbike mal einen guten Artikel dazu.
Da wurde auch noch viel mehr verglichen (Luftdruck, Reifentemperatur, lockere Kette usw)

Benutzeravatar
Joni
Beiträge: 2662
Registriert: Freitag 17. März 2006, 17:49
Motorrad: GSX-R 750 L1
Lieblingsstrecke: Aragon
Wohnort: Lemgo
Rundenzeiten
Videos

Re: Einflussfaktoren bei der Leistungsmessung auf einem Prüfstand

Beitrag von Joni » Samstag 31. März 2018, 08:38

Das die Variante 1 am meisten Leistung erzeugt ist mir klar. So lange alle Messungen so gemacht werden, inklusive der Eingangsmessung, ist ja alles ok! Kette sollte bzgl. der zu bewegenden Masse etwas ausmachen - auch klar. Aber die Reifentemperatur dürfte keinen Einfluss haben, wenn nach abgespannt wurde, oder?
Mein Youtube-Kanal: JoniRacing279

Benutzeravatar
amade
Beiträge: 111
Registriert: Freitag 18. Juni 2010, 19:30
Motorrad: 1098 Evo Racing
Lieblingsstrecke: Slovakiaring
Rundenzeiten
Videos

Re: Einflussfaktoren bei der Leistungsmessung auf einem Prüfstand

Beitrag von amade » Samstag 31. März 2018, 08:58

Zum Vergleichen ist sicher die Variante 1 am Besten.
Für mich ist jedoch die Variante 2 interessanter, da ich dann weiß, welche Leistung bei mir genau am Rad ankommt und wie du schreibst durch das Niederspannen die Messung reproduzierbar ist und die Gewichtverlagerung des Prüfenden nicht ins Gewicht fällt.

Die Kupplungsleistung vom wird vom Widerstand beim Auslaufen errechnet und nicht direkt gemessen.

Benutzeravatar
Kurvenjunkie
Beiträge: 2696
Registriert: Freitag 4. November 2005, 18:53
Wohnort: Chateau Reibach
Rundenzeiten
Videos

Re: Einflussfaktoren bei der Leistungsmessung auf einem Prüfstand

Beitrag von Kurvenjunkie » Samstag 31. März 2018, 10:57

Grundsätzlich ist es doch egal. Jeder Prüfstand zeigt etwas anderes an. Wichtig ist eine Variante zu wählen. Ich hatte z.B. eine extra Felge mit Prüfstandsreifen (ein alter, harter Straßenreifen) und war damit immer wieder auf demselben Prüfstand. Nur so bekommt man vergleichbare Werte.

Ein Rennreifen wäre sicherlich auch gegangen, nur ist das viel teurer (hoher Verschleiß).

Kenne die Praktik mit Prüfstandsfelge und Straßenreifen so von diverseren Teams (Honda UK, SKM Yamaha, etc.).

Benutzeravatar
Lutze
Beiträge: 13554
Registriert: Montag 7. Juni 2004, 22:12
Motorrad: GSXR-750
Lieblingsstrecke: Most
Wohnort: Tangerhütte
Rundenzeiten
Videos
Kontaktdaten:

Re: Einflussfaktoren bei der Leistungsmessung auf einem Prüfstand

Beitrag von Lutze » Samstag 31. März 2018, 11:10

amade hat geschrieben: Für mich ist jedoch die Variante 2 interessanter, da ich dann weiß, welche Leistung bei mir genau am Rad ankommt

Du weisst nur wieviel Leistung der Rennreifen unter diesen Bedingungen am Prüfstand auf die Rolle drücken kann.
Sonst würde es ja bedeuten das der Straßenreifen auf der Rennstrecke mehr Leistung am Hinterrad auf die Strecke bringt, tut er aber nicht.
Erfahrung ist eine gute Sache.Leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte!

Benutzeravatar
amade
Beiträge: 111
Registriert: Freitag 18. Juni 2010, 19:30
Motorrad: 1098 Evo Racing
Lieblingsstrecke: Slovakiaring
Rundenzeiten
Videos

Re: Einflussfaktoren bei der Leistungsmessung auf einem Prüfstand

Beitrag von amade » Samstag 31. März 2018, 14:02

Lutze hat geschrieben:
amade hat geschrieben: Für mich ist jedoch die Variante 2 interessanter, da ich dann weiß, welche Leistung bei mir genau am Rad ankommt

Du weisst nur wieviel Leistung der Rennreifen unter diesen Bedingungen am Prüfstand auf die Rolle drücken kann.
Sonst würde es ja bedeuten das der Straßenreifen auf der Rennstrecke mehr Leistung am Hinterrad auf die Strecke bringt, tut er aber nicht.
Deswegen weiß ich ja wie viel Leistung tatsächlich auf der Rennstrecke ankommt. Würde ich mit einem Straßenreifen prüfen lassen, würde es auch mehr anzeigen, nur die Leistung wäre halt nicht wirklich da.

Benutzeravatar
Lutze
Beiträge: 13554
Registriert: Montag 7. Juni 2004, 22:12
Motorrad: GSXR-750
Lieblingsstrecke: Most
Wohnort: Tangerhütte
Rundenzeiten
Videos
Kontaktdaten:

Re: Einflussfaktoren bei der Leistungsmessung auf einem Prüfstand

Beitrag von Lutze » Samstag 31. März 2018, 14:43

amade hat geschrieben: Deswegen weiß ich ja wie viel Leistung tatsächlich auf der Rennstrecke ankommt. Würde ich mit einem Straßenreifen prüfen lassen, würde es auch mehr anzeigen, nur die Leistung wäre halt nicht wirklich da.
Du hast mich nicht verstanden und was du dir vorstellst ist falsch. Ich versuche es zu erklären.

Du sagts du misst mit deinem Rennreifen verspannt auf dem Prüfstand das was auf der Rennstrecke auch ankommt.
1. Falsch weil du auf der Rennstrecke nicht verspannt wirst aber darum geht es nicht.
Nach deiner Theorie würdest du
1.verspannt mit Straßenreifen 140 PS auf dem Prüfstand messen.
2.verspannt mit Rennreifen 130 PS messen.
Diese Werte kommen deiner Meinung nach dann auch auf der Rennstrecke an.
Dann kann ich nur jedem raten auf der Rennstrecke Straßenreifen und keine Rennreifen zu fahren.

In der Realität wird es aber eher so sein das du mit dem Rennreifen 135PS auf den Boden bringst und mit dem Straßenreifen nur 120 PS.

Zahlen nur willkürlich gewählt als Beispiel.

Das verspannen selbst kann die Leistungsmessung ja auch wieder negativ oder positiv beeinflussen je nachdem wie fest verzurrt wird. Leicht verzurrt bringt es eventuell mehr PS auf die Rolle, sehr straf verzurrt werden es eventuell weniger PS.

Dazu kommt dann Luftdruck auf dem Reifen sehr hoch oder aber wie auf der Rennstrecke? Wurde der Rennreifen auf der Rolle gequält so das er am Ende sogar viel Temperatur hat? Jede Menge Fehlerquellen. So ein Straßenreifen scheint mir das ganze etwas zu minimieren was Fehlmessungen betrifft weil der über einen breiteren Bereich noch recht gleichmäßig gut funktioniert.
Erfahrung ist eine gute Sache.Leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte!

Benutzeravatar
amade
Beiträge: 111
Registriert: Freitag 18. Juni 2010, 19:30
Motorrad: 1098 Evo Racing
Lieblingsstrecke: Slovakiaring
Rundenzeiten
Videos

Re: Einflussfaktoren bei der Leistungsmessung auf einem Prüfstand

Beitrag von amade » Samstag 31. März 2018, 15:05

Gut, das mit dem Verspannen hast du auf der Rennstrecke nicht. Und stimmt, man müsste sicherstellen, dass immer gleich fest angespannt wird. Von daher wäre es besser einfach so zu messen.
Wie kannst du jedoch sicherstellen, dass der Prüfer bei der Widerstandsmessung für die Errechnung der Kupplungsleistung nicht sein Gewicht auf den Tank verlagert, ohne das du bei der Messung dabei bist?

Wieso kannst du nicht den Luftdruck einfüllen, den du auch auf der Strecke fahren würdest? Ich will ja die Werte wissen, welche ich dann auf der Strecke zur Verfügung habe.

Antworten